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  Wieso und vor allem Wie? Mein Traum von Korea! 30.04.2024 12:00 (UTC)
   
 
Egal, ob ich mit Leuten in Deutschland rede, mit Koreanern oder Gästen hier im Hotel. Eine Frage wird immer gestellt: Wieso gerade Korea?

Keine Frage die unberechtigt wäre...ich meine...Korea. Korea liegt irgendwo in Asien. Die Leute, die dort leben, haben alle schwarze Haare...spricht man da chinesisch? Samsung und LG...aus Japan?
Die Fußballweltmeisterschaft war mal dort...gar nicht soo lange her! Eigentlich kaum jemand in Deutschland weiß auch nur irgendwas über Korea. Nach der Schule geht man nach Australien oder Amerika, was ich hier mache ist fast schon ein Einzelfall... Das ist zwar toll auf der einen Seite, hat es aber auf der anderen zweitweise sehr schwer für mich gemacht.
Ich will heute erzählen, wieso ich dieses Land so liebe und wie es dazu gekommen ist.
Was ich alles machen musste, um endlich hier anzukommen, und wo ich im Endeffekt gelandet bin.

Ich habe viele Brieffreunde auf der ganzen Welt. Ich könnte durch ganz Asien, nach Island, durch halb Australien und sogar nach Südafrika reisen und bräuchte niemals ein Hotel zu bezahlen.
Angefangen hat das alles mit einer Teenagerliebe zu japanischen Comics. Die ersten Brieffreunde waren alles Japaner. Die wenigsten davon langlebig, doch eines Tages bin ich an JeoJin geraten. Nur durch Zufall...sie hat sich für Deutschland interessiert und mir auf der Penpalseite auf mein Profil geantwortet. Ich hatte bis dahin noch nie auch nur irgendwas von Korea gehört.
Ihre mail war lang und sehr nett, ihr Englisch überraschend gut und so fingen wir an, immer mehr zu schreiben und in kurzer Zeit war sie mein Liebling unter den Brieffreunden.
Ich hab dann über die Jahre noch einiges mehr an koreanischen Brieffreunden angesammelt aber sie ist und bleibt mir immer die liebste, weil sie den Grundstein für meine Korealiebe gesetzt hat.
Durch sie bin ich an die koreanische Idol- und Popkultur geraten, hab angefangen koreanische tv-dramas zu schauen, sie hat mir jede Menge Musik geschickt und mir Bilder von ihrem Land gezeigt. Nicht nur, dass ich die Sprache vom ersten Augenblick an geliebt habe (ich kann mich noch an das Lied erinnern wo ich zum ersten  mal Koreanisch gehört habe) sondern auch alles andere hat mich total fasziniert. Das Interesse um Japan hat in den letzten Jahren in Deutschland geboomt...Korea hatte für mich immer viel mehr von diesem geheimnisvollen, unbekannten Asien!
Für ein paar Jahre ist mein Interesse an Korea dann etwas abgeflacht. Auch haben JeoJin und ich uns aus den Augen verloren, was ich bis heute total bedaure. Leider hat sie ihre alte Adresse und Emailadresse nicht mehr und in einer Stadt wie Seoul und weil so viele Koreaner den gleichen Nachnamen haben, ist es fast unmöglich irgendetwas herrauszufinden.

Zwischendurch war ich sogar einmal 3 Tage in Korea...auf meinem Rückflug von Australien,
aber leider habe ich damals nicht viel mehr gesehen, als Incheon Airport!

Nun vor ca 2 Jahren sind viele meiner alten Brieffreundkontakte wieder aufgewacht und neue dazugekommen. Auch Koreaner. Ich weiss nicht genau wie es passiert ist, aber auf einmal war die Begeisterung wieder da und das größer denn jeh.
Ich habe alles verschlungen was ich an Literatur über Korea in die Finger bekommen konnte. Ich habe koreanisch gekocht, nur koreanisches Fernsehn geschaut, zum Leidwesen meiner Familie nur noch koreanische Musik gehört und mich bei jeder möglichen Gelegenheit nach Seoul geträumt.

Ich kann mich noch daran erinnern, wie mir letzten Winter in meinem Dorf die Decke auf den Kopf gefallen ist und wie mir mein Freund Iksoo dann seine webcam auf sein Fensterbrett gestellt hat, so dass ich das nachthelle Seoul mit dem Namsangtower sehen konnte...auf meine Koreaner ist wirklich immer Verlass gewesen <3

Der Gedanke, dass ich für ein Jahr nach Seoul gehen will, kam ganz spontan von einem Moment auf den anderen. Es war ein Zack im Kopf und ich bin zu meinen Eltern gegangen, um ihnen die frohe Botschaft zu verkünden. Die hatten nichts dagegen...aber ich bezweifle, dass sie es zu diesem Zeitpunkt schon richtig ernst genommen haben. So ging es mir mit den meisten Menschen in meinem Umfeld: "Jaja mach nur!"
Also fing ich an zu recherchieren. Das Ergebnis dieser Recherchen war ziemlich ernüchternd.
Organisation? Gibts nicht...wer geht schon nach Korea?! Au Pair? Vergisses...die Leute in Seoul sind froh um jeden cm und haben kein Platz für ein Aupair. Job...sehr schwierig...braucht man überall mindestens schon einen Bachelorabschluss für!
Ich bin verzweifelt. Habe ÜBERALL rumgefragt. Der Bekanntenkreis meiner Familie hat in alle Himmelsrichtungen seine Fühler nach allen irgendwie möglichen Koreanern ausgestreckt.
Es gab den ein oder anderen guten Tip, doch der große Knaller war nicht dabei.
Ich habe mich hier in Seoul an die deutsche Gemeinde gewendet. Einer der Kirchenältesten hat sich meiner angenommen und mir mit großem Optimismus seine Hilfe versprochen und dass das schon wird und als es dann knifflig wurde, hat er mit dem Kommentar: Das Leben ist nicht immer einfach! den Kontakt abgebrochen. Viele meiner Brieffreunde und mein Freund, der sowas ähnliches schon mal mit Japan durchhatte (nur wars da einfacher T.T) haben sämtliche Onlineforen für mich durchkämmt.
Meine koreanischen Freunde haben alles nur Erdenkliche gemacht, um mir zu helfen, aber selbst die haben nichts gefunden... In dieser Zeit habe ich mehrmals fast aufgegeben. Immer wenn ein kleiner Erfolg da war, kamen darauf zwei Tiefschläge. Es gibt viele Leute, denen ich so dankbar bin, dass sie mich dazu ermutigt haben, trotz Spott von außen und einem Misserfolg nach dem anderen, nicht aufzugeben. Edwin aus Singapur, der einmal eine ganze Nacht lang Jobanzeigen mit mir gewälzt hat, Ray aus Australien (auch wenn er als stolzer Honkongese Korea nicht mag^^), der immer ein nettes Wort für mich hatte wenn ich über den Stillstand in meiner Situation traurig war, natürlich mein Freund, der mir immer wieder gesagt hat, dass im Endeffekt die Belohnung für den ganzen Ärger kommen wird, und viele viele andere...
Viele der Leute, die irgendwo weit weg auf einem anderen Kontinent wohnen und mich nur übers Internet kennen, haben sich in dieser Zeit als bessere Freunde bewiesen, als der ein oder andere bei mir in Deutschland.

In der ganzen Sucherei habe ich ein Angebot gefunden, dass ich mit meinen Qualifikationen erfüllen hätte können. Ein Job in einem 4 Sternehotel...kein Gehalt aber Kost und Logie.
Ich habe eine super Bewerbung geschrieben...dann eine Woche später hat Iksoo für mich angerufen, um zu checken, ob die Bewerbung auch angekommen ist...und dann die Nachricht: der Job ist schon anderweitig vergeben...und das auch noch an eine Deutsche.
Wie ich mich gefühlt habe, könnt ihr euch ja vorstellen...

Dann Monate später bekomme ich auf einmal einen Anruf von dem Hotel. Ich bin in die engere Auswahl gekommen und sollte bis Mai auf die Antwort warten...bis MAI...im Juli wollte ich los^^
aber was solls...die einzige Chance und die will ergriffen sein. Also habe ich 3 Monate lang gezittert, um dann eine mail zu erhalten, dass am 2. August mein erster Arbeitstag ist.
Wie ich mich dann gefreut hab könnt ihr euch wahrscheinlich auch vorstellen^^
Die Deutsche hatte ihr Visum nicht bekommen (wie ich erst hier erfahren hab)...schlecht für sie, gut für mich!
Für mich gings dann auch an die Visabeantragung... Erst hieß es, ich krieg keins, dann hieß es, ich krieg eins, kann aber meinen Job im Hotel damit nicht machen...dann war ich persönlich in der Botschaft und ein supernetter Koreaner hat dann mit mir rausgefunden, dass es doch geht. Dann war was mit den Unterlagen nicht in Ordnung. dann hat das sch*** Onlinereisebüro meinen Namen falsch auf ein Flugticket (BUCHT NIEMALS BEI EDREAMS) geschrieben und wollte nicht zugeben, dass es ihr Fehler war. (klar...ich schreib auch meinen Namen falsch). Dann hat das Buchen 1 mal nicht geklappt, dann das Bezahlen 3 mal nicht... Bis alles unter Dach und Fach war hatte ich 10 fast-Herzinfarkte! Aber dann irgendwann konnte ich meinem Arbeitgeber verkünden: das Visum ist da!
Erst heute weiss ich, was für ein riesen Glück ich bei all dem gehabt habe. Jede Woche kommen neue Bewerbungen für meinen Job hier rein. Ich hab mich gegen mehr als 30 Mitbewerber durchgesetzt. Ich habe dadurch überzeugt, dass ich Positivität ausgestrahlt habe und vor allem, weil ich ehrlich gesagt habe, dass es mir nicht erstrangig um den Job geht, sondern dass ich Korea liebe und weiss worauf ich mich einlasse. Dass ich kein Problem mit der koreanischen Arbeitsmentalität habe, dass ich gerne Kimchi esse und dass ich mich einbringen will, gerade weil ich mir so wünsche, eine Zeit lang die koreanische Kultur von innen zu betrachten.
Das hat mich an allen schweizer Hotelkauffrauen und Männern vorbei auf meinen Conciergesessel gebracht :)
Ich war zu jung, hatte keine Erfahrungen im Hotelbetrieb und spreche kein Koreanisch.
Für mich ist es bis heute wie ein Wunder. Eins, das ich zu schätzen weiß und das mich stolz macht. Denn obwohl ich weiß, dass ich eine riesen Portion Glück hatte, hab ich all das allein geplant und auf die Beine gestellt und ich habe nicht aufgegeben, obwohl es manchmal echt nicht einfach war.

Heute, wo ich hier bin, kann ich sagen, dass ich genau das Richtige getan habe!
Ich wusste nicht genau, was mich erwartet, aber mein Gefühl hat mich nicht getäuscht. Ich fühle mich unglaublich wohl hier.
Ich habe tolle Freunde, ich liebe Seoul, ich arbeite und lebe in einem wunderschönen Hotel mit wirklich wirklich netten Leuten, die sich rührend um mich sorgen und kümmern ( und im Gegensatz zu dem, was die Internetstellenanzeige gesagt hat, werde ich auch noch gut dafür bezahlt ;P)
Die ganzen Strapazen im Voraus haben sich gelohnt und ich glaube waren sogar gut...denn sie haben dazu geführt, dass ich jeden Tag hier bewusst erlebe und genieße und dass ich all das Schöne, was ich hier sehe und erlebe, zu schätzen weiß

 
  Chapters
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  What time is it in your part of the world?
  These days
Hallo Leute! Ich bin wieder da...so seit drei wochen. Also in Deutschland... ich hab ziemlich heimweh und ich weiss ich habe seit langem nichts mehr geschrieben. Das wird sich aber jetzt aendern. In den letzten Monaten hatte ich einfach nicht genug Seit an Blog und Video Blog zu arbeiten. Desshalb werde ich das jetzt nachhohlen. Sicher hilft mir das auch etwas ueber das Koreaheimweh hinweg. Also freut euch auf mehr artikel, informationen und Videos. Ich hab euch lieb :)
  DANKESCHOEN
An die Leute, die mir Kürzlich mails geschrieben haben in denen sie mich um Rat für ihre eigenen Koreapläne gefragt haben. Ich freue mich Leuten Helfen zu können die in der Lage sind in der ich mal war.
Viel Glück!!!!!

Ein ganz großes Dankeschön geht an meine liebste Mama, die immer Korrektur liest und euch vor meiner manchmal haarsträubenden Falschschreibung bewahrt :D
  Updates
~ Viel neues auf Youtube. Links und informationen zu einzelnden neuen Videos findet ihr auch auf der Homepage in der Youtube section ~ ~Neuer Artikel: BLOG - Ein kleiner Disput ~
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http://www.youtube.com/user/OurWayToWonderland Anne und ich betreiben einen gemeinsamen Youtubechannel, auf dem wir Videos hochladen, die wir bei interessanten Gelegenheiten in unseren Gastlaendern gemacht haben, aber auch Videos, in denen wir (ueberwiegend auf englisch allerdings) ein bisschen zu diesen Laendern und userem Leben dort erklaeren! Schaut vorbeim, hinterlasst Kommentare (when ihr einen Youtube account habt) und postet postet postet die Links wann immer ihr koennt, so dass der CHannel moeglichst viele Views bekommt. Danke meine Lieben :) <3
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