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Ich werde ziemlich oft gefragt, was ich eigentlich so mache. Was genau ist mein Job, meine Aufgaben etc. Deshalb gebe ich euch jetzt mal einen kleinen Überblick über meine Aufgaben und meinen Arbeitsplatz
Meine genaue Arbeitsbezeichnung ist Guest relations officer oder Concierge. Das heißt, meine Hauptaufgaben sind es Nachrichten zu schreiben, diese zu überbringen, Flüge umzubuchen, City oder DMZ tours zu buchen. Wenn sich Gäste beschweren, bin ich oft dafür verantwortlich diese Beschwerden zu beheben, ihnen manchmal auch ein anderes Zimmer zu zeigen...etc...manchmal möchte jemand einen Löffel aufs Zimmer!
Ich bereite die Zimmer vor wenn Gäste specials wie Eein oder einen Obstkorb buchen, ich gebe Beratungen und Informationen bezüglich der Stadt und ihrer Sehenswürdigkeiten, ich helfe Leuten, die zu einem Geschäftsmeeting müssen und nicht wissen, wie sie zu den jeweiligen Adressen kommen...jede Menge Kleinkram, der meinen Tag normalerweise ganz gut füllt.
Dann ist mein Arbeitsplatz schließlich der Frontdesk Ich bin zwar Concierge, aber ich erfülle auch viele Aufgaben eines Frontdeskclerks. Das heißt, ich mache Check-ins (Hauptaufgabe), modify diese, bereite die Reservierungen für den nächsten Tag vor (mache Frühstückcoupons und checke die Bemerkungen zu den Reservierungen nach specials wie Wein, Dinnercoupons, Pick-up services etc...), ordne die Check-outs des Tages, überprüfe die täglichen Creditcard-lists auf Fehler, bereite die Check-ins des Tages vor (mache keys, assigne rooms (ich weiss die deutschen Wörter alle nicht ;_; )), mache stapelweise Keys für Gruppen, schneide Gruppenbreakfastcoupons aus, wechsel Geld, der Adapter-rental-service liegt in meiner Hand sowie das Wiederauffüllen von Kulis, Visitenkarten, den Umschlägen für die Keys und alles was man am Frontdesk sonst so braucht.
Ich halte die Lobby schön ordentlich und 2 mal am Tag schalte ich das mechanische Kla4 an...bzw aus!
Ich habe mittlerweile aber auch noch viele andere Aufgabenbereiche...was eben so anfällt. Im Moment überarbeite ich die englische Version unserer Hotelhomepage (die teilweise einfach nur haarsträubend ist ^^), ich unterrichte den Food- and Beverage-staff in Englisch (jaa ich weiß, ich darf mit meinem Visum nicht unterrichten, ich biete dem Hotel das sozusagen als "service" an), wenn einer der Salesmanager ein Problem mit dem Ausfüllen von Angabeformularen für einen Kunden hat, der irgendein Meeting in unserem Hotel veranstalten will, helfe ich, und mittlerweile bin ich dadurch schon so in die Materie eingeweiht, dass ich Interessenten sogar herumführen und ein bisschen über die Details und Konzepte aufklären kann.
Alles in allem wird mir jedenfalls normalerweise nicht langweilig. Ich liebe meinen Job und habe in der Zeit hier schon viel gelernt. Ich glaube die Arbeit hier hat Wesentliches zu meinem Reifeprozess beigetragen. Wir haben hier strenge Richtlinien, was Benehmen und Aussehen angeht. Ich musste lernen, wenn es mir mal nicht so gut geht, eine Fassade zu wahren. Dem Gast muss IMMER ein gutes Gefühl vermittelt werden. Der erste Paragraph unseres Codex's ist: "Never loose your smile under any circumstances!" So habe ich nicht nur gelernt, nicht rumzuheulen, sondern auch Geduld mit schwierigen oder nervigen Gästen zu haben, mich anmotzen zu lassen und manchmal eben auch unterzuordnen. Das Hotelgewerbe ist im eh schon konservativen Korea, eines der konservativsten überhaupt. Rangordnung wird hier großgeschrieben und im Moment stehe ich noch ziemlich am Ende der Nahrungskette. Ich habe Glück, dass meine Mitarbeiter (fast) alle so nett sind und wir bei uns so ein gutes Arbeitsklima haben, sonst würde mir das bestimmt schwerer fallen. Ich bin mit einem Boss gesegnet, der mir zuhört, wenn ich was zu sagen habe, und mit mir rumalbern kann und nicht denkt den König spielen zu müssen... das gibt es hier nämlich auch oft genug!
Ich wusste nicht wirklich, was mich bei der Arbeit erwartet, bevor ich hier her kam, habe aber schnell gelernt, den Job sehr ernst zu nehmen. Am Frontdesk laufen viele Fäden zusammen. Wir sind sozusagen das Koordinationszentrum des Hotels. Das heißt, der Schwerpunkt liegt oft auf dem Detail. Ein kleiner Fehler kann hier oft ein großes Problem bedeuten, das andere dann womöglich in der nächsten Schicht für dich ausbaden müssen...und da ich meine Mitarbeiter mag, möchte ich ihnen nicht noch mehr Arbeit machen, als sie eh schon haben (wir sind ziemlich unterbesetzt).
ZB wenn man nur vergisst den "check in" button im System zu drücken, steht das Zimmer immer noch als "frei" in der Liste. Das heißt, beim nächsten Check-in vergibt irgendjemand das Zimmer nochmal und dann kommt der Gast bei dem anderen Gast ins Zimmer und überrascht ihn beim Duschen oder so. Da könnt ihr euch vorstellen, was für ein Theater los ist...vor allem wenn man Pech hat und der Gast ist doof!!!!
Bei einem einzigen Check können im Prozess ca...10 verschiedene Fehler, wie diese passieren. Also heisst es, double check double check double check! Ich brauchte erstmal eine Weile, bis ich das alles so druchblickt hab, aber mittlerweile mache ich so gut wie keine Fehler mehr, nehme die Sache sehr ernst und stelle mich eigentlich ziemlich gut an
Wins steht fest...sollte ich jemals ein Hotel besuchen und der Frontdesk macht einen Fehler bei meinem check in, check out , gibt mir ein noch nicht sauberes Zimmer...oder das Hauskeeping hat mein Zimmer noch nicht geputzt, wenn ich heim komme...ich werd einen Teufel tun mich zu beschweren. Ich werde dem Clerk auf die Schulter klopfen und ihm gut zureden, weil ich nun weiß, was für ein enormer organisatorischer Aufwand hinter einem Hotel steckt.
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