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  Bruecken in Seoul! Auch Korea hat Probleme... 28.03.2024 09:16 (UTC)
   
 
Seoul ist eine der groößten Städte der Welt. Das Ballungszentrum umschliesst nicht weniger als 20 Großstädte. Ein Großteil aller Koreaner lebt in dieser Stadt. Trotz der Tatsache, dass die ländlicheren Regionen nicht besonders dicht besiedelt sind, hat Südkorea eine mit 489 Einwohnern pro km^2 der höchsten Einwohnerdichten der Welt! (Alle Daten von 2009) Um euch das alles mal ein bisschen in Zahlen zu verdeutlichen: Das Ballungszentrum Seoul deckt eine Fläche von 605.25km^2 Auf dieser Fläche leben ca 24.5Mio Menschen (2009: 24.472.063 Menschen) (Die Metrocity hat ca 10.5 Mio Einwohner). So herrscht in Seoul eine Einwohnerdichte von ca. 17.288 Einwohner pro km^2...somit ist die Einwohnerdichte hier fast zwei mal so hoch wie in New York. Wo zu den Seiten kein Platz mehr ist  wird eben in den Himmel gebaut. So reiht sich hier Wohnblock an Wohnblock oft mit 20 Stockwerken oder auch mehr!


Dort leben die Koreaner oft nur auf wenigen Quadratmetern und bezaheln für jeden von diesen ein Heidengeld...denn nichts ist so teuer wie Platz hier in Seoul! Deshalb ist eines der größten Probleme hier wohl, dass man große Schwierigkeiten hat einen Ort zu finden, an dem man mal etwas für sich sein kann. Seoul schläft nie. Egal wo man hingeht, und egal zu welcher Zeit...man trifft immer andere Leute. Meistens viele davon. Ich wohne ganz nah am Hangangpark und an meiner Stelle stehen gleich 2 grosse Brücken. Diese Brücken haben etwas sehr Faszinierendes an sich, nicht nur weil sie nachts so schön leuchten, sondern vor allem wenn ich betrachte, wie viele verschiedene Schicksale, Träume und Geschichten jede Nacht darüber hinweglaufen, ihren Frust von der Seele schreien oder singen.


In der Tat sind die Brücken über dem Han der Ort, an den Menschen gehen, wenn sie ungestört sein wollen. Der Lärm der Autos ist so laut, dass man sie kaum hören kann und die anderen Menschen zu weit weg, um ihre Gesichter zu erkennen. Viele junge Koreaner gehen auf die Brücken, um singen zu üben. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Junge Leute in Seoul, geprägt von ihrer Kultur und den Medien, von einer Karriere als Star träumen... In ihren Wohnblocks können sie nicht ungestört üben. Jeder würde sie hören, die Eltern würden Amok laufen, wüssten sie, wovon ihr Sohn oder ihre Tochter träumt, und da in Korea eine Kultur herrscht, in der man sich schnell schämt und sehr viel darüber nachdenkt, was andere über einen denken, weichen sie auf die Brücken aus, wo sie niemand stört. Die andere Art von Mensch, die man auf der Brücke findet, ist frustriert oder traurig und hat das Bedürfnis, den Kummer in die Welt hinauszuschreien. Ein großes Problem vieler asiatischen Kulturen ist, dass anstatt offen zu sagen, was man denkt, vieles in sich reingefressen wird. Vor allem bei der Arbeit...Querschiessen ist hier nicht erwünscht. So staut sich vieles innerlich an und irgendwann brechen die Schläusen. Manche Leute betrinken sich einfach bis zur Bewusstlosigkeit, manche gehen auf die Brücken, manche...eigentlich sogar erschreckend viele begehen Selbstmord. Der Druck in dieser Gesellschaft ist aufgrund des hohen Wettbewerbs, der sowieso schon in der Kultur verankert ist, durch die hohe Anzahl der Menschen aber noch deutlich verstärkt wird, enorm gross! Von der Schule an werden die Koreaner auf Fleiss und Perfektion getrimmt. Die Highschool hier ist ein bisschen vergleichbar mit dem Militär sage ich immer. Die Schüler lernen lernen lernen und das oft bis in die späte Nacht. Nach der Highschool wird dann weitergelernt, damit man die unglaublich harten Aufnahmetest für die Universität bestehen kann. Die Schüler schotten sich ein ganzes Jahr von ihrer Aussenwelt ab und lernen jeden Tag. Der Unmfang dieser Tests ist für uns kaum vorstellbar. Fast unabhängig von dem,  was man studieren will, kann man eigentlich alles aus jedem Themengebiet gefragt werden.
Nachdem man es an die Uni geschafft hat, wird das Leben meist (kommt auf die Uni an) ein bisschen lockerer. Aber unglaublich viel lernen muss man immer noch!
Der Name der Universität und der Grad der Ausbildung sind unwahrscheinlich wichtig. Solange du als Mädchen zum Beispiel sagen kannst, dass du an der Ehwa studiert hast, kannst du enorm Punkten...auch wenn dein Major englisch war und der Englischunterricht an dieser Universität die reinste Katastrophe ist.
Der Druck auf den Studenten ist groß, denn nur wer gut ist, hat bei so viel Konkurrenz später Chancen auf einen guten Job...wobei ich "gut" da meistens in Anführungsstrichen schreiben würde. Lange Arbeitszeiten, wenig Urlaub, ewiger Konkurrenz- und Zeitdruck...das gehört im koreanischen Arbeitsleben meistens mit dazu. Der Ehrgeiz und Fleiss, den diese Menschen hier oft an den Tag legen, ist ein enormer Vortei,l den Asien uns gegenüber hat. Denn trotz der Tatsache, dass die Bedingungen hart sind, werden sie nicht wirklich mit Unmut getragen (was nicht heisst, dass die Koreaner es trotzdem gerne etwas besser hätten), und so wird gut und in der regel (für mich) erstaunlich motiviert gearbeitet. Die Menschen hier machen auf mich den Eindruck, als wollten sie gefordert werden.
Die Arbeitswelt hier ist um einiges strenger und stressiger als in Deutschland. Oft herrscht am Arbeitsplatz eine Menge Ungerechtigkeit...doch die Einstellung der Leute beim Arbeiten kommt mir oft besser vor...sollte uns zu Denken geben!
Ich glaube, dass ein grosses Problem der koreanischen Gesellschaft das Streben nach Uniformität anstatt Individualität ist. EIn unglaublich hoher Prozentsatz der koreanischen Frauen unterzieht sich Schönheitsoperationen. Vor allem Nasenkorrekturen sind besonders häufig. Koreanische Männer fangen an sich zu beklagen, dass alle Frauen hier das gleiche Gesicht haben.
Das Äußere ist ein unglaublich hoher Faktor in vielen Dingen hier. Ein hübsches Gesicht verschafft dir in der Gesellschaft hier automatisch einen höheren Rang. Wenn du gut aussiehst, hast du einen grossen Bonus, wenn es darum geht, einen Job zu bekommen und das nicht nur in representativen Arbeiten. Nicht nur die Menschen, sondern auch Restaurants und Läden, Straßenzüge und die Wohnungen der Koreaner...alles wird mehr und mehr bis ins Detail durchgestylt. Die Menschen hier sind unglaublich gut darin, Dinge zu imitieren und dann auszufeilen und besser zu machen. Um dem Trend zu folgen, braucht es Geld, so hast du nicht nur schlechte Chancen jemanden zur Heirat zu finden, wenn du nicht gutaussiehst, sondern auch dein Gehaltscheck spielt eine enorme Rolle.
Die Heirat ist ein Mass vieler Dinge und hat einen um Welten höheren Stellenwert als in Europa. In der Hinsicht sind die Koreaner sehr altmodisch. Ob jemand verheiratet ist, sagt viel über die Person aus... wenn jemand sich vorstellt und sagt, er sei verheiratet heißt das nicht einfach: er ist verheiratet, sondern in den Köpfen der Koreaner geht es dann: er hat vielleicht einen guten Job, und viel Geld...oder es macht die Person attraktiver. Denn wer verheiratet ist, kann so hässlich ja nicht sein.
Die meisten Koreaner sind sehr gut an die Gesellschaft und ihre Probleme angepasst. Sie können damit umgehen, ohne sich darin zu verlieren oder wirklich unglücklich darüber zu werden. Wer mir am meisten leid tut, sind die mehr Sensiblen, die Probleme haben, mit der Uniformität mitzuhalten. Individualisten...manche mag das ganze System hier stark machen, aber andere leiden sehr darunter und manche zerbrechen sogar daran.


 
 
Das klingt jetzt alles gar nicht nach mir, nicht wahr? Normalerweise kennt man mich ja eher darüber redend, wie toll Korea ist und was hier alles besser ist als in Deutschland. Aber ich weiss auch sehr wohl um die Probleme, die dieses Land bereit hält. Sie sind ein Teil des Paketes! Sie gehören dazu und die Augen davor zu verschliessen, wäre einfach nicht klug. Ich liebe Korea trotzdem, und ich muss sagen, dass die Koreaner selber um ihre Probleme wissen und daran arbeiten. Die ältere Generation, die den Aufbau Koreas nach dem Krieg die letzten 40 oder 50 Jahre mitangesehen und dafür sehr hart gearbeitet hat, ist sehr streng und elitär! Jedoch die Jungen fangen bereits bei der Erziehung ihrer Kinder an, Änderungen vorzunehmen. Es geht langsam aber es geht voran, und ich bin mir sicher, dass sich die nächsten Jahre noch viel tun wird!
 
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  These days
Hallo Leute! Ich bin wieder da...so seit drei wochen. Also in Deutschland... ich hab ziemlich heimweh und ich weiss ich habe seit langem nichts mehr geschrieben. Das wird sich aber jetzt aendern. In den letzten Monaten hatte ich einfach nicht genug Seit an Blog und Video Blog zu arbeiten. Desshalb werde ich das jetzt nachhohlen. Sicher hilft mir das auch etwas ueber das Koreaheimweh hinweg. Also freut euch auf mehr artikel, informationen und Videos. Ich hab euch lieb :)
  DANKESCHOEN
An die Leute, die mir Kürzlich mails geschrieben haben in denen sie mich um Rat für ihre eigenen Koreapläne gefragt haben. Ich freue mich Leuten Helfen zu können die in der Lage sind in der ich mal war.
Viel Glück!!!!!

Ein ganz großes Dankeschön geht an meine liebste Mama, die immer Korrektur liest und euch vor meiner manchmal haarsträubenden Falschschreibung bewahrt :D
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~ Viel neues auf Youtube. Links und informationen zu einzelnden neuen Videos findet ihr auch auf der Homepage in der Youtube section ~ ~Neuer Artikel: BLOG - Ein kleiner Disput ~
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http://www.youtube.com/user/OurWayToWonderland Anne und ich betreiben einen gemeinsamen Youtubechannel, auf dem wir Videos hochladen, die wir bei interessanten Gelegenheiten in unseren Gastlaendern gemacht haben, aber auch Videos, in denen wir (ueberwiegend auf englisch allerdings) ein bisschen zu diesen Laendern und userem Leben dort erklaeren! Schaut vorbeim, hinterlasst Kommentare (when ihr einen Youtube account habt) und postet postet postet die Links wann immer ihr koennt, so dass der CHannel moeglichst viele Views bekommt. Danke meine Lieben :) <3
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