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Seoul ist eine riesige Großstadt, in der die Menschen oft auf engstem Raum zusammen leben. Da ist oft kein Platz und keine Zeit für Haustiere oder sie sind einfach in den großen Miethäusern nicht erlaubt.
Hier hat man dafür eine großartige Ausweichlösung gefunden...zumindest für Katzenliebhaber.
In Hongdae, das ja, wie schon öfters gesagt, mein persönlicher Lieblingsausgeh-Ort ist, gibt es sie gleich zwei mal: die Katzencafes!
Geht man die Haupteinkaufsstraße des Viertes aus Richtung U-Bahn entlang, zweigt irgendwann auf der linken Seite ein bisschen versteckt eine kleine Straße ab, die leicht bergauf führt. Was einem dort zuerst ins Auge fällt, ist das ziemlich pinke, beleuchtete Hello Kitty Cafe. Richtet man den Blick aber in den 2. Stock, zwei Häuser weiter, blickt man in hell erleuchtete Fenster, in denen Katzen sitzen und hinter denen man an den Wänden und Decken der Räume allerlei Klettergerät und Kratzbäume erkennen kann.
Dort ist das Katzencafe "cats living".
Will man hinein, muss man zuerst in einem kleinen Vorraum die Schuhe gegen bereitgestellte Schlappen wechseln, dann bezahlt man 800 Won (ca 5 Euro), bekommt ein Getränk (die heiße Schokolade da ist wirklich wirklich lecker) und dann kann es losgehen. Es gibt ganz norrnae Tische und Stühle wie in einem normalen Kaffee, aber eigentlich kann man überall sitzen. In den Fensterbänken, auf dem Fußboden auf einer der Stufen, auf denen sonst die Katzen rumliegen. Ich schätze, in dem Cafe gibt es an die 20 Katzen, die mit den Gästen spielen, sich kleine Snacks abholen oder einfach mit irgendwem schmusen.
Das hauptsächliche Publikum des Cafes sind junge Koreanerinnen, aber man findet auch andere Gäste. Und der Laden wird nicht, wie man vielleicht meinen sollte, von irgendeiner alten, katzenliebhabenden Dame, sondern nur von jungen Leuten geführt (einer der Chefs da ist ein total zutätowierter, wüstaussehender, junger Katzenliebhaber).
An diesem Cafe finde ich besonders schön, dass alles hell und vor allem sehr sauber ist. Es liegt überhaupt kein unangenehmer Geruch in der Luft (was bei 20 - 30 Katzen in einem Raum schon was heißen mag) und jeder Gast muss sich beim Eintreten die Hände mit Desinfektionsmittel einreiben. Die Katzen sehen alle gesund aus, haben schönes Fell und klare Augen. Mir ist nur aufgefallen, dass es sich fast ausschließlich um Rassekatzen handelt...da gibt es zwei, die eher aussehen wie Dackel: lange Körper, kurze Beinchen... da bin ich normalerweise jetzt nicht sooo eine Freundin von, besonders, wenn ich daran denke, wie viele arme Miezen in Seoul auf der Straße leben.
Außerdem war ich überrascht, dass (außer einem gigantischen Kater) keine der Katzen zu dick zu sein scheint. Das liegt wohl daran, dass das Personal die Zahl der Leckerchen, die da am Tag über den Tresen gehen, genau kontrolliert. Man darf nichts selbst Mitgebrachtes verfüttern. Die Snacks, die angeboten werden, sind außerdem kein ungesundes gepresstes Zeug, sondern kleine Stücke eingeschweißten Hühnchens und Fischs. Sehr mager...Gourmetkatzen eben.
Außerdem ist es nicht erlaubt die Katzen hochzunehmen. Sie müssen selber zu einem kommen und sie haben einen abgetrennten Raum, in den sie sich durch eine Katzenklappe zurückziehen können, wenn sie gerade keinen Bock auf Menschen haben.
Mich hat auch überrascht, dass es bei so vielen Katzen nicht dauernd irgendein Gehacke gibt. Es wird sich mal ein bisschen um Futter gezankt und eine gewischt aber das wars dann auch. Viele der Katzen schmusen miteinander und schlecken sich die Ohren gegenseitig ab. Süß!
Ich, die ich Katzen liebe und ihren eigenen Kater vermisse, liebe dieses Katzencafe...Ich finde es ist eine nette Idee und solange alles so pikobello geführt ist, auch tierschutztechnisch absolut ok. Die Räume des Cafes sind ziemlich groß und die Katzen haben eine Menge Beschäftigungsmöglichkeiten, können rumkratzen, an was sie wollen, können klettern, toben und müssen sich die Räume nicht mit Menschen teilen (die Gäste gehen ja wieder). Das Optimale wäre natürlich, wenn sie Freilauf hätten, aber das ist ja eh immer eine ewige Streitfrage. Ich glaube aber, dass es den Katzen dort wesentlich besser geht, als so mancher Mieze, die ihr ganzes Leben lang in irgendeiner Mietwohnung eingesperrt ist. Da ist es besser, man geht immer mal in ein Katzencafe, wo den Miezen das Leben im Haus so schön wie möglich gestaltet wird, anstatt sich selber eine in der Großstadt anzuschaffen.
Dackelkatze ^^
das ist übrigens Mirae meine Tandemlernpartnerin 
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